Simeonskloster

Simeonskloster
Simeonskloster,
 
1) Deir Amba Siman [deːr-], eine der am besten erhaltenen Ruinen eines ehemaligen koptischen Klosters Ägyptens, bei Assuan am Rand des Wüstenplateaus über dem Westufer des Nils; es entstand an der Stelle, wo die Säule von Symeon dem Styliten dem Jüngeren stand, im 7. oder 8. Jahrhundert, wesentliche Bauphasen im 9.-11. Jahrhundert, im 13. Jahrhundert wegen Wassermangels und Bedrohung durch Beduinen aufgegeben. Innerhalb der Ummauerung (6-7 m hoch) auf der unteren Terrasse dreischiffige Basilika (9. Jahrhundert) sowie Grotten (früher Mönchszellen), auf der oberen ein Gebäude (ursprünglich drei Stockwerke) mit Mönchszellen und Refektorium; Wirtschaftsanlagen (Mühle, Bäckerei, Küche, Ölpresse, Weinkelter).
 
 2) Kạlat Siman, bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. bedeutender Wallfahrtsort des christlichen Orients, im Karstgebiet Nordwestsyriens, rd. 30 km nordwestlich von Aleppo. Symeon der Stylit der Ältere lebte hier von 422 bis zu seinem Tod (459) auf einer Säule. Zwischen 476 und 490 entstand ein mächtiger Kirchenbau mit vier in Kreuzform um ein offenes Oktogon (im Mittelpunkt Reste der Säule mit ihrem Fundament) errichteten dreischiffigen Basiliken (Durchmesser der Anlage O-W 100 m, N-S 88 m); liturgische Funktion hatte allein der abgeschlossene Ost-Arm (mit drei Apsiden); Süd-Arm mit Eingangshalle; ausgedehnte Klostergebäude; Prozessionsstraße vom Pilgerdorf Deir Siman am Fuß des Hügels mit zwei Klöstern. Die Anlage und besonders die Ornamentik der eigentlichen Kirche des Simeonsklosters übten großen Einfluss auf den Kirchenbau der Folgezeit aus.

Universal-Lexikon. 2012.

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